Ein Gespräch mit Ihrem Pferd

Stellen sie sich doch einfach mal einen Moment lang vor, Ihr Pferd spräche mit Ihnen. Was könnten Sie da nicht alles erfahren? Wenn Sie sich schon oft gewünscht haben, dass Ihr Pferd eine Stimme bekommt, mit der es zu Ihnen sprechen kann, sind Sie nicht allein. Viele Pferdebesitzer/-innen sehnen sich nach einer tieferen Verbindung mit ihrem Tier. Weil Ihr Pferd Ihnen wichtig ist, möchten Sie es verstehen. Ihr Wunsch ist, hinzuhören, was es zu sagen hat, aber auch selbst verstanden zu werden mit dem, was Sie Ihrem Pferd mitzuteilen haben.

Dafür gibt es eine einfache Methode. Durch die können Sie mit Ihrem Pferd sprechen und sich dabei unterstützen lassen, die Äußerungen des Pferdes zu hören. Das Verfahren klingt vielleicht für manchen esoterisch… ist aber nicht. Mit einem aus der Arbeit mit Menschen bewährten Verfahren, der sogenannten Stellvertreterarbeit, kann auch der Dialog zwischen Ihnen und Ihrem Pferd gelingen. Hatten Sie nicht schon öfter den Eindruck, dass Pferde Menschen spiegeln, dass sie bewirken, dass Dinge an uns selbst sichtbar werden? Im Stellvertretergespräch erforschen wir die Bedürfnisse von Pferd und Mensch. Die dabei eingesetzten Methoden entstammen der Gewaltfreien Kommunikation (GfK) und sind seit vielen Jahren anerkannt.

Durch die in der GfK geübte Einfühlung verbreitern wir durch ganzheitliches Hinhören die Fülle an Wahrnehmungen, die wir von unserem Gegenüber gewinnen. Diese tiefe Empathie wird in der Stellvertretung genutzt, um dem Wesen, das vertreten werden soll, in uns eine innere Bühne zu geben, um sich mitzuteilen.

Nach meiner Erfahrung wird Ihr Pferd uns seine Geheimnisse anvertrauen, denn es genießt es genauso wie wir Menschen, wenn wir uns wirklich verstanden fühlen und erleben dürfen, wie wichtig wir dem anderen sind.

Und eines ist unverkennbar: Was wir als Menschen uns ansehen, wirklich verstehen und bearbeiten möchten, das muss Sprache werden. Wir benötigen einen klaren Ausdruck in ganz einfachen Worten, um eine Brücke zwischen unserem Fühlen und unserem Denken zu bauen und uns unsere Gedanken und ihre Wirkung auf uns genau anzusehen.

Ihr Pferd reagiert auf leiseste emotionale Empfindlichkeiten, es ist hochsensibel. Pferden, die in der Stellvertreterarbeit die Möglichkeit hatten, ihre Bedürfnisse mitzuteilen, kann geholfen werden. Sie als Besitzer/-in können manchmal mit geringen Veränderungen Großes bewirken. So erfuhr ich z.B. von einer Stute, dass sie es einfach hasst, von ihrer Reiterin am Hals geklopft zu werden. Seit die Besitzerin sie lobt, indem sie ihre Stute sanft am Mähnenkamm krault, entspannt sich ihr Pferd bei der Arbeit, kaut zufrieden auf seinem Gebiss und schnaubt ab.

Sie werden erstaunt sein, wie viele Informationen Sie durch die Stellvertreterarbeit erhalten. Sie können dadurch von Ihrem Pferd lernen, sich ihm besser mitteilen und die Dinge klären, die bisher in Ihrer Verbindung miteinander blockiert waren. In aller Munde ist der Begriff des "Pferdeflüsterns". Ja, auch die Pferde-Mensch-Beziehung kann sich von einer konfliktreichen Beziehung zu einer sanften und verständnisvollen Beziehung entwickeln. Warum sollten Sie beide das nicht einem lebendigen Dialog miteinander erleben, statt dass Sie Ihrem Pferd immer wieder frustriert gegenübertreten? Und überhaupt, sollte nicht Ihr Pferd endlich mal zu Wort kommen?

Bringen Sie Klarheit in Ihre Pferdebeziehung, damit Freude und Vertrauen wachsen können! Wenn Sie lernen, empathisch mit Ihrem Pferd umzugehen, werden Sie Ihre Potenziale entwickeln und entfalten und nicht zuletzt mehr Momente des Glücks miteinander erleben.